Klimaschutz in Kultureinrichtungen

Im Projekt Klimaschutz in Kultureinrichtungen berät die Aktionsnetzwerpartnerin Energieagentur.NRW Kulturorte in den Handlungsfeldern Interne Organisation, Energieeffizienz, Energieversorgung, Mobilität, Konsum, Klimaanpassung, Besucher und Kommunikation.

Der erste Schritt – Öffentlich zum Klimaschutz bekennen

Ein Zeichen für den Klimaschutz setzen schon viele Einrichtungen: Die britischen Tate-Museen riefen im Juli 2019 den Climate Emergency aus. Die nächste documenta im Jahr 2022 beabsichtigt, den Klimaschutz stärker in den Fokus zu rücken. Und in Deutschland bekannten sich 2019 Direktorinnen und Direktoren renommierter Kultureinrichtungen, Kunstschaffende und WissenschaftlerInnen in einem offenen Brief an die Bundesregierung zum Klimaschutz: Sie fordern für ihre Branche Weichenstellungen, die wirkungsvollen Klimaschutz ermöglichen.

Klimawirkung? Ja, negativ wie positiv

Handlungsmöglichkeiten finden sich in Kulturbetrieben viele, denn die zentralen Tätigkeiten eines Kulturbetriebs sind mit Treibhausgasemissionen verbunden: Vom Konditionieren des Depots bis zur Ausstellungsbeleuchtung, von den Logistikaufwendungen bis zur Anreise der Gäste, das Angebot im Café ebenso wie die Produktauswahl im Shop.

Darin liegt die Chance.

Kulturbetriebe verstehen sich als Sprachrohr – auch für den Klimaschutz

Die Kunstwelt und Kulturbetriebe verstehen sich immer stärker als Sprachrohr für den Klimaschutz. Sie möchten die Grundlage für eine Zukunft schaffen, in der künftige Generationen unter den gleichen guten Bedingungen wie heute leben können. Das Prinzip der (ökologischen) Nachhaltigkeit ist kein anderes, als das der Leitaufgabe von Museen: Das materielle und immaterielle Erbe, hier in Form natürlicher Ressourcen und Lebenswelten, zu bewahren und weiterhin zugänglich zu machen.

Was liegt näher, als den Klimaschutz gerade in Kulturbetrieben zu forcieren?

Klimaschutz kann überall passieren – in großen und kleinen Schritten. Manchmal ist es nur eine Kaufentscheidung, wie für das Recycling-Klebeband, und Mal auch eine grundlegende Entscheidung, wie die Wahl das Museums-Café als Bio-Café zu betreiben. Relevant sind alle Bereiche des Geschäftsbetriebes: Büroartikel, Energieversorgung, Besucherkommunikation, Gebäudeunterhaltung, Dienstreisen, Ausstellungsdidaktik…

Klimaschutz gewinnt – mit ganzheitlichen Lösungen…

Die „beste“ Maßnahme ist die umgesetzte Maßnahme. Ob technisch, strategisch oder organisatorisch – für alle Maßnahmen gilt, dass sie besonders dann wirksam sind, eine grundlegende Entscheidung für die klimafreundlichere Variante gefällt wurde und beibehalten wird.

Kulturbetriebe, die sich als Gestalter des Wandels verstehen, werden immer klimafreundlichere Handlungsansätze finden und einen relevanten Beitrag zu einer klimafreundlicheren Kreativ- und Kulturwirtschaft leisten.

… und getragen von vielen Köpfen und Händen

Klimaschutz im Alleingang? Der Austausch mit anderen Häusern, dem Klimaschutzmanagement der Stadt oder des Kreises aber auch mit ExpertInnen bewirkt ein voneinander Lernen und gemeinsames Suchen und Entwickeln von kreativen Lösungen, damit Klimaschutz langfristig gelingt.

Sind Klimaschutzziel und Klimaschutzhandeln für Mitarbeitende, Besucherinnen und Besucher transparent, fällt es leichter bestehende Arbeitsprozesse zu verbessern, die Motivation der Akteure steigt, die Wertschätzung für Nachhaltigkeit und die Akzeptanz von Veränderungen nehmen zu. Werden Besucherinnen und Besucher eingebunden, steigt die Attraktivität des Hauses. Vernetzen ist hier angesagt.

Dann können Kulturbetriebe als Sprachrohr für Klimaschutz und Nachhaltigkeit wirken.