Nachhaltigkeit und Zukunft – Klimabilanzen in Kulturinstitutionen von der Kulturstiftung des Bundes

In einem bundesweiten Pilotprojekt unterstützte die Kulturstiftung des Bundes 19 Kultureinrichtungen aus verschiedenen Sparten dabei, eine Klimabilanz zu erstellen und den eigenen CO2-Fußabdruck zu ermitteln. Die Dokumentation des Vorhabens mit Auswertungen, Erfahrungsberichten, Handlungsempfehlungen und Arbeitsmaterialien steht hier kostenfrei als Broschüre zum Download zur Verfügung.

CO2-Emissionen sind einer der zentralen Faktoren für den Klimawandel und ihre Reduktion damit eine der wichtigsten Herausforderungen des 21. Jahrhunderts. Die Klimaschutzziele des Pariser Abkommens sind nur erreichbar, wenn sie als gesamtgesellschaftliche Aufgabe verstanden werden, an der alle Teile der Gesellschaft mitwirken. Auch Kunst und Kultur kommt hier eine wichtige Rolle zu, den Transformationsprozess kreativ mitzugestalten und mittels künstlerischer Auseinandersetzung erzählbar und erfahrbar zu machen. Künstlerinnen und Kulturinstitutionen reflektieren inzwischen vermehrt die eigenen betriebsökologischen Produktionsbedingungen, beklagen aber zugleich fehlende Mittel, bürokratische Strukturen und unzureichendes Handlungswissen, um konkrete Maßnahmen umzusetzenSo ist die Klimawirkung der Kunst in Deutschland ein blinder Fleck, den zunehmend mehr Akteure in den Blick nehmen wollen.

Tools for Action

Klimabilanzen sind ein konkretes Instrument, um eine CO2-Statusanalyse vorzunehmen: Wie groß ist der CO2-Footprint der Organisation, auf welche Aktivitätsfelder verteilen sich die Emissionen und wo können wesentliche Verbesserungen erzielt werden? Mittels einer Klimabilanz können Kulturinstitutionen Forderungen nach nachhaltigem und umweltfreundlichem Handeln nachkommen und ihre Glaubwürdigkeit verbessern, indem sie selber entschlossen an einer veränderten Praxis arbeiten. Die Vermeidung bzw. Reduzierung von CO2-Emissionen ist aber nicht nur aus kultur- und klimapolitischer, sondern auch aus ökonomischer Sicht sinnvoll. So sind beispielsweise umweltverträgliche, CO2-ärmere Beschaffungsvarianten in 10 von 15 typischen Produktgruppen in ihren monetären Lebenszykluskosten nachgewiesenermaßen günstiger als die konventionellen Beschaffungsvarianten (vgl. Studie des Öko-Instituts (PDF, 239 KB) von 2015 im Auftrag der Berliner Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt).

19 Kultureinrichtungen in der Pilotgruppe

Dieses Pilotprojekt wird im Verbund umgesetzt. Ein solches „Konvoi-Verfahren“ ist ein effektiver Weg, dass verschiedene Organisationen gemeinsam unter Begleitung durch erfahrene Beraterinnen und Berater Erfahrungen teilen und voneinander lernen können. Die Pilotgruppe deckt verschiedene Sparten ab – Bildende Kunst, Darstellende Kunst, Literatur, Musik, Erinnerungskultur – und repräsentiert ein breites Spektrum an Vorkenntnissen, an Größen und an unterschiedlichen Standortbedingungen.

Bei weiteren Fragen oder Anmerkungen bitte an:

DR. SEBASTIAN BRÜNGER

Kulturstiftung des Bundes 
Franckeplatz 2 
06110 Halle (Saale) 
Tel.: 49 (0)345 2997 163 
Fax.: 49 (0)345 2997 333