Elf zu Null – Hamburger Museen stellen Klimabilanzen vor

Unter dem Motto “Elf zu Null – Hamburger Museen handeln” startete im Sommer 2022 die bundesweit einmalige Initiative von elf Hamburger Museen, Ausstellungshäusern und Gedenkstätten, um gemeinsam das Thema Nachhaltigkeit und Betriebsökologie anzugehen. Jetzt werden die Klimabilanzen aller Häuser und weitere konkrete Ergebnisse in einer gemeinsamen Pressekonferenz vorgestellt.

Standard Klimabilanzen

Die CO2-Bilanzen wurden einheitlich nach ISO 14064 erstellt und sind damit international vergleichbar. Für den Bereich der Gästemobilität wurde ein eigener Elf zu Null-Standard entwickelt, der in Zukunft allen in Deutschland bilanzierenden Museen zur Verfügung gestellt werden kann. Damit nimmt Elf zu Null eine Vorreiterstellung im Kulturbereich ein. Mit den Bilanzen aller 24 im Projekt betrachteten Häuser liegt zum ersten Mal eine belastbare Datengrundlage für ein strategisches Umweltmanagement der Einrichtungen vor. 

Fortbildung erfolgreich abgeschlossen

17 Personen aus den beteiligten Häusern wurden im Rahmen der Weiterbildung „Transformationsmanager:in nachhaltige Kultur“ qualifiziert und unterstützen nun ihre Institutionen mit Fachwissen und Methodenkompetenz. Sie fungieren dabei als Übersetzer:innen, Fürsprecher:innen, Ideengeber:innen und Macher:innen, um Nachhaltigkeit in allen Prozessen zu verankern und den Veränderungsprozess in die Teams zu vermitteln.

Ergebnisse Elf zu Null: Hamburger Museen stellen CO2-Bilanzen vor

Die CO2-Bilanzierung der elf Häuser hat ergeben, dass der gemeinsame Fußabdruck sich auf 8.422,66 Tonnen jährlich beläuft (Referenzjahr 2019). Der mit 90,4 % überwiegende Anteil der Emissionen resultiert dabei aus den Strom- und Wärmeverbräuchen der Häuser. Dies entspricht etwa der Klimawirkung von neun vollbesetzten Großraumflugzeugen, die von Hamburg nach New York und zurück fliegen. In einer erweiterten Bilanz wurde auch die Gästemobilität berücksichtigt, wobei diese teilweise auf Schätzwerten beruht. Inklusive Gästemobilität steigt der CO2-Fußabdruck der elf Häuser auf knapp 40.000 Tonnen, also das Viereinhalbfache. Durch die Einbeziehung der Gästemobilität in den Bilanzierungsprozess nimmt Elf zu Null eine Vorreiterrolle im Kulturbereich ein. Die Bilanzen bilden nun eine belastbare Datengrundlage für ein strategisches Umweltmanagement.

Die CO2-Bilanzierung macht deutlich, an welchem Punkt die Museen ökologisch stehen und bilden den Handlungsrahmen für die künftige Einsparung von Emissionen. Dafür werden nun pro Haus passgenaue Strategien zur Verbesserung der Umweltwirkung entwickelt und in Nachhaltigkeitskonzepten zusammengefasst.

Bereits jetzt wurden zahlreiche Maßnahmen entwickelt oder umgesetzt, so zum Beispiel die Installation smarter Heizkörperthermostate, die Durchführung hydraulischer Abgleiche und die Umrüstung auf LED-Beleuchtung in fast allen Häusern; erweiterte Klimakorridore; großflächige Fenstertausche im MK&G, dem Archäologischem Museum und der Hamburger Kunsthalle; sowie die Nachrüstungen der Gebäudeleittechnik und Anlagensteuerung in mehreren beteiligten Häusern. Auch die Installation von Photovoltaik-Anlagen ist in Planung, so zum Beispiel auf dem Altonaer Museum. Weitgehend finden diese Arbeiten in Zusammenarbeit mit der Sprinkenhof GmbH als Vermieterin der städtischen Kulturimmobilien statt.

Einheitlicher Standard

Die CO2-Bilanzen wurden einheitlich nach ISO 14064 erstellt und sind damit international vergleichbar. Für den Bereich der Gästemobilität wurde ein eigener Elf zu Null-Standard entwickelt. Dieser legt fest, zu welchem Anteil Emissionen aus der An- und Abreise des Publikums berücksichtigt werden.

Die beteiligten Museen

Pressekonferenz zur Vorstellung der Bilanzen am 2. Februar 2023

Allgemein zu Elf zu Null

Die Federführung der Initiative “Elf zu Null – Hamburger Museen handeln“ liegt beim Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg (MK&G). „Elf zu Null“ kooperiert mit dem bundesweiten Aktionsnetzwerk Nachhaltigkeit in Kultur und Medien und wird durch die Behörde für Kultur und Medien Hamburg gefördert. Die Bilanzen wurden durch die Thema1 GmbH erstellt.

Vorstellung der Ergebnisse mit allen 11 beteiligten Museen und Carsten Brosda. Bild: Jakob Börner.