Gegründet im Jahr 1696, gehört die Akademie der Künste, Berlin zu den ältesten europäischen Kulturinstituten. Sie ist eine von der Bundesrepublik Deutschland getragene Körperschaft des öffentlichen Rechts mit vielfältigen Aufgaben: die Künste zu fördern und die Sache der Kunst in der Gesellschaft zu vertreten, das kulturelle Erbe zu pflegen und die Bundesregierung in Angelegenheiten der Kunst und Kultur zu beraten.
Die Akademie der Künste ist mit ihren sechs Sektionen und ihrem großen Archiv vor allem ein Ort des Zusammenkommens von Künstlerinnen und Künstlern sowie Kunst und Kulturinteressierten, ein Ort, um mit dem Medium der Kunst über öffentliche Belange nachzudenken und aktiven Einfluss auf kulturelle und gesellschaftliche Entwicklungen zu nehmen. Denn nicht nur Kunstwerke entfalten in der Öffentlichkeit ihre Wirkung, auch die Künstlerinnen und Künstler selbst können die unmittelbare Intervention zu ihrer Aufgabe machen. Unter diesem der Aufklärung verpflichteten Grundgedanken stehen auch alle anderen Aktivitäten, Ausstellungen, Konzerte, Lesungen, Filmvorführungen, Publikationen etc. Sie gründen auf der Überzeugung, dass die Freiheit der Künste kein Luxus ist, sondern ein untrüglicher Maßstab für die Liberalität der sie tragenden Gesellschaft.
Kultur der Nachhaltigkeit
Nachhaltigkeitsthemen haben auch in der Arbeitskultur der Akademie der Künste einen festen Anker. In der AG Nachhaltigkeit, die aus Mitarbeitenden aller Geschäftsbereiche besteht, werden gezielt Maßnahmen entwickelt und initiiert, die den ökologischen Fußabdruck der Akademie verringern und gleichzeitig wirtschaftliche und soziale Aspekte berücksichtigen. Hierzu gehören Themen wie Energieeinsparungen bei der Klimatisierung von Ausstellungsräumen und Archivdepots im Spannungsfeld zwischen Kulturgutschutz und kuratorischer Praxis, sowie die Erarbeitung einer umfassenden Nachhaltigkeitsstrategie.
Diese Strategie umfasst eine strukturierte, datenbasierte Bewertung aller Maßnahmen in den betriebsökologischen Handlungsfeldern. Weitere Schritte sind die Einführung des Deutschlandtickets Job für die Mitarbeitenden der Akademie der Künste oder die Förderung eines umweltbewussten Umgangs mit Ressourcen, einschließlich konsequenter Abfalltrennung. Die Akademie der Künste strebt zudem eine EMAS-Zertifizierung an (Eco-Management and Audit Scheme), einem von der Europäischen Union entwickelten Umweltmanagementsystem. EMAS unterstützt Behörden und Unternehmen, ihre Umweltleistung kontinuierlich zu bewerten, zu berichten und zu verbessern, wobei der Fokus auch auf der Integration nachhaltiger Ansätze in verwaltungstechnische Prozesse liegt – stets im Einklang mit gesetzlichen Verpflichtungen.
Die Verwirklichung nachhaltiger Konzepte ist ein fortlaufender Prozess des Bewusstmachens, Umdenkens und Handelns. Für die Akademie der Künste ist dieser Prozess ein unerlässlicher Bestandteil ihrer institutionellen, künstlerischen und politischen Arbeit. Sie nimmt die Herausforderung der nachhaltigen Transformation entschlossen an und setzt dabei auf ein stetig wachsendes Netzwerk aus gleichgesinnten Partner*innen in Kultur, Politik und Gesellschaft.
Erfahrungsbericht zur Teilnahme der Akademie der Künste am Projekt SPRINT20
Statement des Präsidenten und
Vizepräsidenten:
Portraitfoto Manos Tsangaris und Anh-Linh Ngo © gezett
„Die gesellschaftliche Funktion der Kunst leitet sich aus ihrer Fähigkeit ab, kritisch auf die Realität zu reagieren. Eine die Menschheit insgesamt betreffende Realität heute und in Zukunft ist die Klimakrise, die durch unsere Art zu leben und zu wirtschaften, durch unser Verhältnis zur Welt hervorgerufen wird. Es ist daher unerlässlich, dass die Akademie der Künste als Künstlersozietät mit ihren Programmen dazu beiträgt, mithilfe der Künste dieses Weltverhältnis neu auszurichten, unsere Sensibilität zu schärfen, die Imagination für ein nachhaltiges Leben zu entwickeln und zu vermitteln. Auch die eigene institutionelle Realität steht auf dem Prüfstand. Teilhabe, kulturelle Bildung und nachhaltige Produktionsweisen sind zentrale Anliegen der Akademie der Künste – in ihrer Funktion als Veranstaltungshaus, in der Gestaltung und Umsetzung ihres künstlerischen Programms und in der Einbindung der Mitarbeitenden.
Bereits vor unserer Präsidentschaft beteiligten wir uns an Ausstellungen und Veranstaltungsformaten in der Akademie der Künste, die das Thema der Nachhaltigkeit in den Fokus rückten, beispielsweise im Rahmen des Festivals „Time to Listen. Die ökologische Krise in Klang und Musik“ oder mit der Ausstellung „The Great Repair“. Wir sehen es als unsere Aufgabe, die Art und Weise der künstlerischen und organisatorischen Arbeit in unserer Institution in Zukunft nachhaltiger zu gestalten.
Die Akademie der Künste soll eine Stimme in der Gesellschaft für Klimaschutz und Nachhaltigkeit in der Kultur sein.“
Manos Tsangaris, Präsident der Akademie der Künste, Berlin
Anh-Linh Ngo, Vizepräsident der Akademie der Künste, Berlin