Stiftung Preußischer Kulturbesitz

Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz ist eine weltweit vernetzte Kultureinrichtung, zu der Museen, Bibliotheken, Archive und Forschungsinstitute gehören: die Staatlichen Museen zu Berlin, die Staatsbibliothek zu Berlin, das Geheime Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz, das Ibero-Amerikanische Institut und das Staatliche Institut für Musikforschung. Ihre herausragenden Sammlungen umfassen alle Sparten der kulturellen Überlieferung: von archäologischen und ethnologischen Objekten über bildende Kunst bis zu Literatur und Musik. Sie dokumentieren die kulturelle Entwicklung der Menschheit von den Anfängen bis in die Gegenwart, in Europa wie in anderen Kontinenten. Diese facettenreichen Bestände bilden die Basis für eine Forschungs- und Vermittlungsarbeit, die Kunst und Kultur in besonderer Weise mit der Wissenschaft und der Öffentlichkeit verbindet.

1957 mit Bundesgesetz als bundesunmittelbare Stiftung errichtet, wird die Stiftung vom Bund und allen 16 Bundesländern getragen und gemeinschaftlich finanziert. Mit rund 2000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist sie die größte Arbeitgeberin im Kulturbereich in Deutschland. An ihren zahlreichen Standorten in Berlin prägen die Einrichtungen der Stiftung Preußischer Kulturbesitz das Bild der Stadt und bieten den Menschen eine Vielfalt an Zugängen zu den von ihr bewahrten kulturellen Schätzen.

Aktionen und Projekte

Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz ist schon von ihrer Aufgabe her der Nachhaltigkeit verpflichtet – bewahrt, erforscht und vermittelt sie doch das kulturelle Erbe für die Zukunft. Diese Zukunft als lebenswert zu erhalten, muss zentrales Ziel jeden Handelns im kulturellen und wissenschaftlichen Bereich sein. Vor diesem Hintergrund unterstützt die SPK die verschiedenen Initiativen der Mitarbeitenden und hat zu Anfang Oktober 2021 zwei Nachhaltigkeitsbeauftragte eingesetzt, die sich dem Thema mit je 50 Prozent ihrer Arbeitszeit widmen. Mit der CO2-Neutralität der SPK vor 2035 wurde ein erstes Ziel der Nachhaltigkeitsbestrebungen bestimmt. Eine Rahmung der Prozesse bietet die Einführung des Öko-Audit-Scheme EMAS.

Zahlreiche Mitarbeiter*innen engagieren sich in der Taskforce Nachhaltigkeit / Green Culture oder einer von sechs Nachhaltigkeits-AGs zu den Themen „Ressourcenschonendes Arbeiten“, „Greening-Up“, „Recycling und Wiederverwendung“, „Grüne Mobilität“, „Nachhaltiges Essen und Trinken“ und „Nachhaltigkeit SBB“ Zielsetzungen und Maßnahmen für ein nachhaltigeres Handeln anzugehen. Gemeinsam mit den beiden Nachhaltigkeitsbeauftragten verfolgen sie das Ziel, Nachhaltigkeit in allen Arbeitsbereichen und Einrichtungen der Stiftung umzusetzen. Als Handlungsfelder wurden Programme, Gebäude, Materialien, Mobilität, Naturschutz, Gesundheit, Wissen und Ausstrahlung definiert.

Der größte Energieverbrauch der SPK liegt bei den klimatisierten oder teilklimatisierten Museums-, Bibliotheks- und Archivgebäuden. Die energetische Überprüfung der Bestandsgebäude sowie die Planung von nachhaltiger Baumaßnahmen bei Sanierungs- und Neubauprojekten gehört daher zu den zentralen Aufgaben der Stiftung.

Materialien wiederzuverwenden ist ebenfalls ein Ansatzpunkt für nachhaltiges Handeln: Zu den Aushängeschildern der Stiftung gehören die zahlreichen Ausstellungen vor allem der Museen. Mit Ende der Laufzeiten stehen Einbauten und Mobiliar häufig vor der Entsorgung. Die Planung wiederverwendbarer und recycelbarer Systeme sowie der Aufbau eines internen Material- und Objektpools gehört hier zu den ersten Maßnahmen. Zudem werden Kooperationen mit Materialinitiativen in Berlin in Gang gebracht. Bei Beschaffungen von Gütern und Dienstleistungen ist die Berücksichtigung von Nachhaltigkeitskriterien zudem verpflichtend und sie werden aktuell im Zusammenspiel der verschiedenen Fach- und Verwaltungsbereiche für die speziellen Anforderungen des Museums-, Bibliotheks-, Archivs- und Wissenschaftsbetriebs entwickelt. Für den Bereich Mobilität  wird in einem ersten Schritt der stärkere Ausbau von Fahrradständern geplant.Weitere Maßnahmen werden sich etwa auf den Transport von Kulturgütern beziehen.

Claudia Roth
Foto: Kristian Schuller

„Die wachsende Zahl an Akteurinnen und Akteuren im Aktionsnetzwerk Nachhaltigkeit belegt eindrucksvoll das große Interesse der Kultureinrichtungen an einer betriebsökologischen und strukturellen Transformation, die gut ist für das Klima wie für die Budgets der Kultureinrichtungen, und das noch mehr in der aktuellen Situation der Energiekrise. Ich begrüße es sehr, dass mit der SPK als größter Kultureinrichtung der Bundesrepublik nun eine weitere zugkräftige Mitstreiterin dieses Aktionsnetzwerk Nachhaltigkeit verstärkt. Ich bin überzeugt, dass sie mit ihrer Expertise bei der Durchführung beispielgebender Pilotprojekte einen wertvollen Beitrag dazu leisten wird, gemeinsam mit allen Netzwerkpartnerinnen und -partnern nachhaltige Klima- und Umweltstrategien für den Kultur- und Medienbetrieb in Deutschland zu entwickeln.“

Claudia Roth, Kulturstaatsministerin
Hermann Parzinger, Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz © SPK / Herlinde Koelbl

„Als sammelnde Kultur- und Forschungseinrichtung bewahren wir die Vergangenheit für die Zukunft. Insofern kann es uns nicht gleichgültig sein, wie diese Zukunft aussieht. Wir selber müssen unseren Beitrag dazu leisten, indem wir viel stärker als jemals zuvor Nachhaltigkeit zur Grundlage unseres Handelns machen. Der bestmögliche Erhalt des uns anvertrauten kulturellen Erbes muss mit einem ressourcenschonenden Handeln zusammengehen – nur so können wir unsere Kernaufgaben verantwortungsvoll erfüllen.“

Hermann Parzinger, Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz
Gero Dimter, Vizepräsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz
Copyright: Thomas Imo/ photothek.net

„Nachhaltiges Handeln geht mit einem Bewusstseinswandel in allen Bereichen und auf allen Ebenen einher. Bei dem was wir tun, wie wir bauen, wie wir ausstellen, wie wir Kulturgut bewahren, müssen wir die auch langfristigen Folgen unseres Handelns von Anfang immer mitdenken.  Das bedeutet noch mehr übergreifendes Denken und Vernetzen über Sparten und Berufsgrenzen hinaus.“  

Gero Dimter, Vizepräsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz
Nina Schallenberg
Copyright: privat

„In unserem Bereich nachhaltig zu handeln bedeutet nicht, dass wir aufhören Ausstellungen zu machen, Bücher herauszugeben und Forschungsprojekte zu initiieren. Es bedeutet jedoch, dass wir das Wie unseres Handelns grundlegend in Frage stellen und auch ändern. Nachhaltigkeit ist kein Zusatz, sondern Teil unseres Arbeitens.“

Nina Schallenberg, ehem. Nachhaltigkeitsbeauftragte der Stiftung Preußischer Kulturbesitz und heute Ausstellungsleiterin im Jüdischen Museum
Jacob Sylvester Bilabel

„Die Aktivitäten der Stiftung Preußischer Kulturbesitz zeigen: für den nötigen Schritt vom Wissen zum Handeln bei der beeindruckenden Zahl von Museen, Galerien und Bibliotheken mit Weltruf innerhalb der Stiftung braucht es mutige Menschen mit Kompetenzen und Kapazitäten. Durch Nina Schallenberg und Daniel Naumann wird Nachhaltigkeit so vom Thema zur Aktion. Und das geht zusammen umso besser. Denn eines ist klar: Transformation ist ein Teamsport.“

Jacob Sylvester Bilabel, Leitung Aktionsnetzwerk Nachhaltigkeit in Kultur und Medien