Wuppertal Institut

Nachhaltigkeits-Transformation kreativ gestalten

„Zukunftskunst“ (Schneidewind 2018), meint die Fähigkeit grundlegende Transformationsprozesse von der kulturellen Dimension der Nachhaltigkeit her zu denken und von dort aus institutionelle, ökonomische und technologische Perspektiven zu entwickeln.

Nachhaltigkeits-Transformation ist vor allem auch eine kulturelle Herausforderung. Es geht dabei darum, gewohnte Verhaltens- und Handlungsmuster zu hinterfragen und sich auf Neues und Unbekanntes einzulassen.

Nach wie vor ist jedoch die kulturelle Dimension der Nachhaltigkeit im Hinblick auf die Bedeutung der Künste und des Ästhetischen also auch des Künstlerischen im Nachhaltigkeitsdiskurs und der Nachhaltigkeitsforschung zu wenig berücksichtigt.

Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie gGmbH

Das Wuppertal Institut erforscht und entwickelt Leitbilder, Strategien und Instrumente für Übergänge zu einer nachhaltigen Entwicklung auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene. Im Zentrum stehen Ressourcen-, Klima- und Energieherausforderungen in ihren Wechselwirkungen untereinander sowie mit Wirtschaft und Gesellschaft. Das Wuppertal Institut berät mit seiner wissenschaftlichen Arbeit Bundes- und Landesministerien ebenso wie die EU und die Weltbank aber auch Unternehmen und Nichtregierungsorganisationen. Es nimmt eine Mittler- und Transferrolle zwischen Wissenschaft, Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft ein. Das Wuppertal Institut hat umfangreiche Erfahrungen im Bereich der Transformationsforschung. Es setzt sich im Sinne einer transformativen Forschung intensiv mit den sozio-technischen Interaktionen und Innovationen in Systemen auseinander. Hinzu kommen die intensive Analyse des Zusammenspiels unterschiedlicher gesellschaftspolitischer Ziele (z. B. Klimaschutz, Ressourcenschutz, Luftqualität, nachhaltige Landnutzung), die Identifikation möglicher Synergieeffekte aber auch Konfliktfelder bei der Erfüllung der spezifischen Ziele. 

Die Abteilung Nachhaltiges Produzieren und Konsumieren (SCP) arbeitet an Strategien zur Entwicklung und Umsetzung nachhaltiger Produktions-Konsum-Systeme. Im Mittelpunkt der Forschung stehen die Ressourcenproduktivitäts- und Nachhaltigkeitsbewertungen von Produkten, Wertschöpfungsketten, Branchen und Bedarfsfeldern, sowie die Veränderung von Handlungs- und Konsummustern durch die Entwicklung von Produkt-Dienstleistungssystemen. Die Abteilung analysiert, begleitet und entwickelt sozio-technische und soziale Innovationsprozesse für nachhaltigere Produkte, Dienstleistungen und Geschäftsmodelle, insbesondere in Unternehmen und Quartieren. Seit einigen Jahren integriert die Abteilung Designforschung und Designmethoden in ihre Reallabor- und LivingLab-Ansätze. Vor dem Hintergrund der Transformationsforschung wird momentan der Bereich Kunst/Kultur und Nachhaltigkeit ausgebaut.


Projekte

Zukunftsküche

Kunstschaffende und Forschende gestalten gemeinsam. In der „Zukunftsküche“ loten Kunst und Wissenschaft Synergien und zu gestaltende Freiräume aus. Täglich leuchtet der Schriftzug der Zukunftsküche von 17:00 bis 21:00 Uhr auf und lädt Passantinnen und Passanten sowie alle Interessierten ein, sich inspirieren zu lassen und Lust auf die eigene Zukunft zu gewinnen.

ZUKUS

„Zukunftslabor Kunst & Stadt“ ist ein interdisziplinäres Projekt. Als eine Art Kompass möchte es die Transformationspotenziale in der Stadt Wuppertal greifbar machen. Über partizipative Veranstaltungen entstand eine aufklappbare Transformationslandkarte der Kunst- und Kulturstadt Wuppertal mit kurzen Texten und Informationen zu den entsprechenden Orten.

Ämtertausch unter dem Motto „Wechsel/Wirkung“ 

Vom 28. Februar bis 20. März 2019 tauschten Berthold Schneider, Intendant der Oper Wuppertal, und Prof. Dr. Uwe Schneidewind, Präsident des Wuppertal Instituts, ihre Ämter. Der Tausch zielte auf Wirkungen auf drei Ebenen: (1) der individuellen Reflexion des Führungs-, Kommunikations- und Organisationsverhaltens der beiden Tauschenden, (2) Innovationsimpulse für die Management-, Kommunikations- und Organisationsroutinen von Oper und Wuppertal Institut, (3) ein vertieftes Verständnis über das Zusammenspiel von Kunst und Wissenschaft in gesellschaftlichen Transformationsprozessen.

Ausstellung “WAVE – Wissen, Anwenden, Verstehen und Erfahren von Künstlicher Intelligenz”

Im Wissenschaftsjahr 2019 drehte sich alles um das Thema künstliche Intelligenz (KI). Eine Ausstellung mit acht Lernstationen wurde entwickelt, in der alltags- und arbeitsweltliche Implikationen von Systemen der künstlichen Intelligenz und damit der künftigen Informatik praktisch für Schülerinnen und Schüler, Auszubildende, Pädagoginnen und Pädagogen sowie Berufsbildenden erfahrbar, erlebbar und nutzbar gemacht werden. Den Zielgruppen soll dabei grundlegendes Wissen zu Methoden, Anwendungen und Potenzialen der künstliche Intelligenz anschaulich und praxisnah vermittelt werden.

Dr. Carolin Baedeker Copyright: Wuppertal Institut /Sabine Michaelis

©Wuppertal Institut /Sabine Michaelis

„Die Auseinandersetzung mit einer nachhaltigen Entwicklung aus künstlerischer Sicht bedeutet Irritation und Offenheit für nicht vorab definierte Zukunftsvisionen und neue Lebensmodelle. Kunst und Kultur sind prädestiniert für Transformationssprozesse, in denen es darum geht, Neues zu wagen, Grenzen zu überschreiten und Unbekanntes zu erkunden.“ 

Dr. Carolin Baedeker, Abteilung Nachhaltiges Produzieren und Konsumieren des Wuppertal Instituts für Klima, Umwelt, Energie.