Die Deutsche Akademie Rom Villa Massimo fällt in den Zuständigkeitsbereich der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien der Bundesrepublik Deutschland. Der „Rompreis“ ist die bedeutendste Auszeichnung, die an Deutsche oder in Deutschland lebende Künstler:innen aus den Bereichen Bildende Kunst, Komposition, Literatur und Architektur vergeben wird. Seit 2008 existiert zudem das Kurzzeitstipendium: ein siebenwöchiger Aufenthalt für Personen unter anderem aus allen kreativen Bereichen. Gegründet wurde die Einrichtung 1910 von Eduard Arnhold, einem jüdischen Bürger Preußens, der das Grundstück kaufte und anschließend dem preußischen Staat schenkte. Der zweite Sitz der Akademie ist die Casa Baldi in Olevano Romano, in der jeweils dreimonatige Stipendien vergeben werden. Die Villa Massimo ist ein offenes Haus der Künste, das als Gastgeber und Möglichmacher Freiräume für deutsche oder in Deutschland lebende, hervorragende internationale Impulsgeber schafft. Als Produktions-, Präsentations- und Lebensort dient die Villa Massimo als Experimentierfeld für ein Lebens in und mit der Natur und strebt mit ihren Gästen die Erreichung der Klimaziele der Bundesregierung an.
Die mit Beginn der Pandemie im Team der Villa Massimo begonnene Auseinandersetzung mit den Themen der Nachhaltigkeit wird auch und vor allem mit zahlreichen Beiträgen und Impulsen der Stipendiatinnen und Stipendiaten fortentwickelt. Nach ersten erfolgreichen Schritten, wie der Förderung von mehr Biodiversität durch Anpassung der Parkpflege, die Klimaanpassung mittels mediterraner Bepflanzung, die Optimierung des Wassermanagements und der Aufnahme einer Imkertätigkeit mit fünf Bienenstöcken, erfolgte die Gründung einer spartenübergreifen Arbeitsgruppe Nachhaltigkeit. Diese umweltbewusstes Handeln durch die Umsetzung vieler im Team entwickelter und vereinbarter Praktiken bereits in den Alltag implementiert. Die zahlreichen bereits angestoßenen Prozesse wurden mit dem durch die Beauftragte für Kultur und Medien geförderten Programm „Start in die Nachhaltigkeit“ der Bundesakademie Wolfenbüttel und des Aktionsnetzwerks Nachhaltigkeit aufgegriffen, gebündelt und strukturiert weiter entwickelt. Durch zielgerichtete energetische Maßnahmen will die Villa Massimo zu dem von der Bundesregierung bis 2045 gesetzten Ziel der Treibhausgasneutralität beitragen. Alle Gäste und Besucher der Villa Massimo werden in die laufenden Nachhaltigkeitsprozesse eingebunden, um mit der Verbindung von Kultur und Nachhaltigkeit zu einem internationalen Austausch anzuregen.
„Vernetzung in der italienischen Kunstszene und erfahren, wie zeitgenössische Produktion auf der Basis einer fast dreitausendjährigen Geschichte möglich ist und welche Praktiken der Umwidmung, Wiederverwendung, Neunutzung und Ressourcenschonung römische Kulturschaffende vermitteln können, steht in der Villa Massimo ebenso im Fokus, wie die Frage temporärer generationenübergreifender Gemeinschaftsbildung. Das Team der Villa Massimo wie Kreative aus Deutschland nehmen den Garten-Park der Villa Massimo als Lebensraum wahr – mit einer Flora und Fauna, die es gilt, trotz der Herausforderungen des Klimawandels in ihrer Diversität zu erhalten und zu stärken.“
Dr. Julia Draganović, Direktorin der Villa Massimo